Interview mit Anna Jelen - Fotostudio fuer Frauen - ©www.claudialarsen.com

A HAPPY CLIENT

"Die besten Bilder entstehen dann, wenn man komplett bei sich selbst ist"

Anna Jelen hat keine Schwierigkeiten im Umgang mit der Kamera. Als Tochter eines Fotografen stand die erfahrene Seminarleiterin schon in jungen Jahren vor der Linse. „Sei du selbst und versuche niemanden zu imitieren“ rät sie anderen Frauen und erzählt, wie die Zeit mithilfe eines Fotos für einen Moment lang stehen bleiben kann.

Was ist Ihnen vom Fotoshooting am meisten in Erinnerung geblieben?

Ich habe seit langem ein Foto von David Bowie und wollte schon immer auf diese Art abgelichtet werden. Es stellte sich aber heraus, dass man einen David Bowie nicht einfach imitieren kann und dass die besten Bilder wahrscheinlich nur dann entstehen, wenn man komplett bei sich selbst ist und nicht versucht jemanden zu imitieren.

Das zweite Highlight war, Claudia zu erleben. Ich bewundere sie schon lange. Sie macht es auf eine sehr natürliche, lockere und lässige Art.

Haben Sie ein Lieblingsbild aus der gesamten Kollektion?

Eines meiner Lieblingsfotos gibt es nun auch als Postkarte. Darauf grinse ich und zeige auf die Uhr. Das ist mein Lebensthema: unser Umgang mit der Zeit. Ich mag auch das Foto, auf dem ich mir die Haare raufe. So geht es vielen Menschen, die an meine Seminare kommen. Sie meinen, die Zeit läuft ihnen davon und betrachten Zeit eher mit einem weinenden Auge. Für mich ist die Zeit immer da und es liegt an uns, wie wir mit ihr umgehen. Und wir sollten dankbar sein für jeden Tag, den wir haben.

Sie leiten Seminare im Bereich Auftrittskompetenz, sind Expertin auf diesem Gebiet: Was macht für Sie ein schönes Foto aus?

Es klingt abgedroschen, aber wenn eine Frau authentisch ist, über sich selbst lachen kann, Gelassenheit auch im Moment der Aufnahme leben kann, dann glaube ich, kann nichts schief gehen! Vielleicht hilft es auch sich vorzustellen, dass man – während man in die Kamera blickt - in die Augen eines geliebten Menschen schaut.

Stichwort Entschleunigung: Inwiefern kann ein Foto in der heutigen rasanten, hektischen Welt dazu beitragen?

Fotos sind für mich da, um mit den Gedanken zu reisen. Zum Beispiel an den Tag der Aufnahme. Wie habe ich mich da gefühlt? Wo war ich vorher und wo war ich danach? So geht eine schöne Gedankenreise los und es weckt plötzlich viel mehr Erinnerungen, als man denkt. Ich kann stundenlang mit meinem Mann über ein einzelnes Foto sprechen. Und in diesem Moment hat man oft das Gefühl, dass die Zeit etwas stehen bleibt. Und was will man heutzutage mehr, als ab und zu die Zeit etwas zu verlangsamen? Die Fotografie ist ein tolles Werkzeug dafür!

Das Interview führte Marinella Jenal
Mai 2016

»www.jelenseminare.ch